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Anna Wünsche, DAA NRW

Kind oder Karriere? Anna Wünsche lebt „Beides!“

04.11.2024

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Anna Wünsche ist Mutter geworden. Ihren Beruf muss die Dozentin für Gesundheitsberufe aber keinesfalls aufgeben. Bei der DAA hat sie viele Möglichkeiten und die Unterstützung, Familie und Job unter einen Hut zu bekommen.

Siegen – Der Wechsel in die neue Lebenssituation erscheint auf den ersten Blick turbulent. Ende Juni 2023 startete Anna Wünsche in das Nachwuchsführungskräfteprogramm (NFKP) der DAA – und das hochschwanger! „Ich hatte noch drei Arbeitstage bis zu meinem Wechsel in den Mutterschutz“ erzählt Wünsche. Der Einstieg sei zwar zweifelsfrei ein Kraftakt gewesen, „aber der beste Schritt“, sagt sie in der Retrospektive. Denn die Dozentin für Gesundheitsberufe bekam aus ihrer Sicht nicht nur einen wichtigen ersten Einblick in die Weiterbildung zur Führungskraft. Viel wesentlicher an diesen drei Schulungstagen in Dortmund war vielmehr die positive Erkenntnis, dass für Beruf und Familie bei ihrem Arbeitgeber beste Voraussetzungen geschaffen sind.

„Die Kolleginnen, Kollegen und Schulungsleiter waren sehr aufmerksam, haben z.B. Tee gereicht und darauf geachtet, dass es mir an nichts fehlt“, sagt sie zu ihren Erfahrungen zum Auftakt des NFKP. Mit den ersten Eindrücken und einem guten Gefühl ging es für Anna Wünsche in den Mutterschutz. Am 1. August 2023 kam ihre Tochter zur Welt, und nach nur gut zwei Monaten im Oktober des Jahres hat Anna Wünsche die Module im Nachwuchsführungskräfteprogramm wiederaufgenommen. Ehemann René reiste zum Wiedereinstieg mit nach Bielefeld an, um die Tochter zu betreuen. „Es ist toll, dass der Ehemann und Vater diese neue Situation mitträgt“, erklärt Nicole Johst, Gebietsleiterin DAA NRW Nord und Personal. Räumlich sichtbar wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei der DAA am Standort in Bielefeld mit dem Eltern-Kind-Büro, wo die Arbeitnehmerin und Mutter in Ruhe ihr Kind versorgen und auch arbeiten kann. Dort hat sich René Wünsche um die gemeinsame Tochter kümmern können, während Anna Wünsche am zweitägigen Modul des NFKP teilnahm. 

„Ganz besonders herauszuheben ist auch die Bereitschaft der Mitarbeiterin, diese Herausforderung anzunehmen“, betont Johst. Nicole Johst hat selbst erfahren, wie wichtig Hilfe in dieser neuen Lebenssituation ist. 2002 hat Johst ihren Sohn zur Welt gebracht und bei der DAA den Spagat Familie-Beruf gemacht. „Ich hatte zum Beispiel große Unterstützung durch meine Eltern. 2015, als mein Sohn 12 Jahre alt war, bin ich dann in Vollzeit gewechselt und habe eine Führungsaufgabe übernommen“, sagt sie. 

Die Grundlage für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf liefern bei der DAA flexible Arbeitszeitmodelle, die Möglichkeit zu mobiler Arbeit und Zuschüsse zur Kinderbetreuung. Die Deutsche Angestellten-Akademie ist Mitglied in Netzwerken für Wiedereinsteigende, so im Bündnis für Familie und im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband. Seit 2015 trägt die DAA das Siegel „berufundfamilie“. „Die Kolleginnen und Kollegen sind solidarisch und helfen wie selbstverständlich, schließlich können sie auch einmal von dieser Win-Win-Situation profitieren. Auch das Unternehmen profitiert von diesem Weg“, erklärt Nicole Johst dazu. 

Sicherheit gegeben für den Schritt, Beruf und Familie zu leben, haben Anna Wünsche unter anderem auch Gespräche mit Jana Hausmann, Referentin bei der DAA NRW. Hausmann brachte 2009 und 2014 ihre Töchter zur Welt und stieg jeweils ebenfalls direkt nach Ablauf des Mutterschutzes wieder ein. Seit dem 1. März 2024 ist Anna Wünsche wieder im Dienst. Ihr Ehemann hat bei seinem Arbeitgeber Elternzeit in Anspruch genommen und seine Arbeitszeit auf die Tage Montag bis Mittwoch reduziert. Anna Wünsche ist zunächst mit insgesamt zehn Wochenarbeitsstunden am Donnerstag und Freitag am Standort Siegen wieder eingestiegen. 

Dort unterrichtet sie u.a. Anatomie und Physiologie an der Ergotherapieschule. „Wenn ich das Haus morgens verlasse, bin ich weg. Dann bin ich zu 100 Prozent Arbeitnehmerin. Die anderen drei Tage bin ich zu 100 Prozent Mutter. Diese klare Abgrenzung tut mir gut.“, erklärt Anna Wünsche. Trotz der organisatorisch beanspruchenden neuen Lebenssituation gehe der neue Alltag „recht gut“. Einen Kräfteverschleiß verspüre sie nicht – weil ihr die Tochter auch helfe. „Ich habe die Gnade, dass unsere Tochter durchschläft.“, erzählt sie. 

Eltern-Kind-Büro der DAA NRW des Standorts in Bielefeld.
Eltern-Kind-Büro der DAA NRW des Standorts in Bielefeld.

Im Juli stiegen die Anforderungen an Wünsche. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Nachwuchsführungskräfteprogramms mit der Präsentation ihres Projektes in Duisburg erhöhte sich der Arbeitsumfang auf 24 Wochenstunden. Da zahlte sich unter anderem die große Unterstützung ihres Vorgesetzten Christian Rosenthal, Leiter der Ergotherapieschule Siegen, immer wieder aus. „Herr Rosenthal ist selbst Vater eines kleinen Kindes und hat größtes Verständnis für die Problematiken der Lebensplanung mit Familie. Bisher ist er mir in jedem erdenklichen Punkt der Stundenplanung entgegengekommen“, erzählt Wünsche.

Die Zeit ist scheinbar wie im Fluge vergangen. Tochter Skadi hat ihren ersten Geburtstag gefeiert, ist ein „Kleinkind, welches läuft, kommuniziert und allerhand Flausen im Kopf hat. So müssen noch andere Bedürfnisse befriedigt werden als essen, schlafen und wickeln“, sagt Anna Wünsche. Sie macht keinen Hehl daraus, dass das Kraft kostet. Und die Dynamik des Alltags nimmt nicht ab. Seit November liegt Anna Wünsches Wochenarbeitszeit wieder bei zehn Stunden, weil ihr Ehemann René nach Ende der Elternzeit wieder in Vollzeit tätig ist. Die Betreuung von Tochter Skadi übernimmt dann die Oma. „Meine Mutter ist Erzieherin und steht mit 72 Jahren noch mitten im Berufsleben. Ich bin ihr sehr dankbar, dass sie bereit ist, ihre Arbeitsstunden zu reduzieren, um uns zu unterstützen. Das ist nicht selbstverständlich.“, erzählt die Dozentin.

Damit liegt der Schwerpunkt im Alltag wieder auf der Erziehung. Wie lange, ist laut Wünsche derzeit noch nicht abzusehen. Klar ist aber, dass sie „große Freude an meinem Beruf“ hat. Deswegen wird Anna Wünsche auch die (Mehr-)Zeit zuhause für die Gestaltung der Zukunft nutzen und ein Fernstudium zum Bachelor der Medizinpädagogik absolvieren, denn: „Ich gehe stets gerne auf die Arbeit und empfinde meinen Beruf als zutiefst sinnerfüllend.“