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Hintergrund
Die sozial-ökologische Transformation in Unternehmen schreitet schnell voran.
Gerade in der Kohleregion nördliches Ruhrgebiet und im Rheinischen
Braunkohlerevier besteht dringender Handlungsbedarf, denn durch den Kohleausstieg müssen sich diese beiden NRW-Regionen wirtschaftlich neu aufstellen, orientiert an den Zielen von Ressourcenschutz und Klimaneutralität, um so die Zukunftsfähigkeit wiederzuerlangen. Insbesondere in den KMU fehlt es dabei an grundsätzlichem Basiswissen und an der Sensibilisierung für den Themenbereich Klimaneutralität und Ressourcenschutz. Gleichermaßen fehlt es an Kenntnissen für die operative Umsetzung und die Priorisierung einzelner Maßnahmen zur Gestaltung der sozial-ökologischen und digitalen Transformation.
Anders als größere Unternehmen werden KMU ressourcenbedingt zu diesen Themen kaum externe Expertise einkaufen noch interne Abteilungen damit betrauen können. Zu erwarten ist, dass die ökologische Ausrichtung im Alltagsgeschäft hinter kurzfristigen Fragen und Entscheidungen zurückstehen wird. Dies ist angesichts der drängenden Problematik in den genannten Regionen fatal und würde die wirtschaftliche Transformation der Unternehmen und die Zukunftsperspektiven der Regionen weit zurückwerfen.
Idee
Im Projekt soll daher ein umfassendes Konzept zur Einrichtung und Qualifizierung von sogenannten Transformationsagenten*innen in KMU entwickelt, erprobt und umgesetzt werden. Diese Personen rekrutieren sich aus der Mitarbeiterschaft, um den Kompetenzaufbau und -erhalt im Unternehmen sicherzustellen. Ihre Aufgabe ist es, in ihrem Unternehmen die Transformation hin zu klimaneutralen und ressourcenschonenden Produktions- und Arbeitsweisen anzustoßen und wirkungsvolle Maßnahmen umzusetzen. Sie sollen dabei – vergleichbar mit betrieblichen Sicherheits-, Datenschutz- und anderen Beauftragten – das Thema klimaneutralen Wirtschaftens in den Unternehmen verankern, verstetigen und gleichzeitig Anlaufstellen wie Impulsgebende sein.
Hierzu soll ein praxistaugliches Bildungsangebot entwickelt und umgesetzt werden. Das Qualifizierungsangebot soll Abschlüsse verschiedener Niveaus ermöglichen, so dass Qualifikationen für unterschiedlich komplexe Einsatzszenarien erworben werden können, die von Unterstützungs- bis zu Leitungsfunktionen reichen können.
Bildungskonzept
Die Bildungsangebote sind grundsätzlich hybrid angelegt; sie sind sowohl rein virtuell als auch rein in Präsenz und in Mischformen durchführbar. Dabei wird den zunehmenden Flexibilitätsforderungen von Unternehmen und Beschäftigten Rechnung getragen.
Neben dem Wissenserwerb in den Lerneinheiten erfolgt eine Lerngruppenmoderation mit dem Ziel der Vertiefung der Inhalte und der Erhebung der Passgenauigkeit der Bildungsangebote. Ziel ist es, im laufenden Kurs flexibel auf die Bedarfe der Teilnehmenden eingehen zu können und Peer-Learning Gelegenheiten zu schaffen.
Die Schulung besteht aus den hybriden Bildungsangeboten und betrieblichen Projekten. Diese Praxisprojekte werden in der Kurseinheit entwickelt, in den Unternehmen durchgeführt, durch Coaches begleitet und zum Abschluss der Kurse vorgestellt.
Zeit und Umfang der Schulungen sind damit für die Teilnehmenden flexibel und abhängig von der Modulauswahl, der Wahl der Vermittlungsform (online, Präsenz, hybrid) und den Rahmenbedingungen der Lerngruppen und der individuellen Teilnehmenden.
Zielgruppen
Mögliche Zielgruppen für die Weiterbildungsangebote sind aus heutiger Sicht:
- Führungskräfte, die betriebliche Transformationsprozesse initiieren und steuern sollen,
- Fachkräfte, die Teilprozesse organisieren oder in kleineren Unternehmen als Transformationsagent*innen die Entwicklung moderieren sollen,
- Auszubildende, die bereits früh an ein ökologisches Mindset und mögliche spätere Leitungsaufgaben im Bereich der ökologischen Entwicklung herangeführt werden sollen;
- An- und Ungelernte, die die angestrebten Veränderungen und Entwicklungen „auf dem Shopfloor“ umsetzen und unterstützen sollen.
Ergebnisse
Entwickelt werden soll ein modulares und wachsendes Bildungsangebot für die Qualifizierung zu betrieblichen Transformationsagenten*innen mit folgenden Komponenten:
- hybrides Bildungsangebot mit variabel kombinierbaren Modulen,
- wählbare Einstiegsebenen und verschiedene (zertifizierbare) Abschlussmöglichkeiten,
- Integration der Lernangebote mit betrieblichen Projekten,
- Coaching der Teilnehmenden im Betrieb,
- moderierte Lern- und Erfahrungsgruppen,
- wachsendes Lernangebot auf Basis der Inputs der Teilnehmenden, Betriebe, Politik und gesellschaftlichen Veränderungen.
Verbund
Konsortialführung: Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH
Teilvorhabenpartner: Deutsche Angestellten-Akademie · DAA NRW, mpool Consulting, Dortmund
Rolle der DAA
Der inhaltliche Schwerpunkt der DAA im Projektkonsortium liegt in der praktischen Entwicklung und Umsetzung der Bildungsangebote. Die DAA bringt neben ihrer fachlichen Expertise mit ihren 80 Standorten in NRW (auch in den Zielregionen nördliches Ruhrgebiet und Rheinisches Revier) eine Flächeninfrastruktur für Beratung und Qualifizierung in das Projekt ein.
Links
Coming soon
Projektdaten
Name: Modellprojekt „Betriebliche Transformationsagenten*innen für Klimaneutralität und Ressourcenschutz“ – Qualifizierung von Mitarbeitenden zu Wegbereiter*innen der Transformation zu klimaneutralen und ressourcenschonenden Produktions- und Arbeitsweisen
Konsortialführung: Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH
Vorhabenpartner: Deutsche Angestellten-Akademie · DAA NRW, mpool Consulting, Dortmund
Laufzeit: 01.10.2023 bis 30.09.2025
Gefördert durch: Ministerium für Arbeit Gesundheit und Soziales des Landes NRW, Europäische Union / JTF (Just Transition Fonds)
Betreut durch: G.I.B. Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH